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Von: Carmen Mörwald
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Nicht selten kommt es vor, dass Touristen den Italienern negativ ins Auge stechen. Um das zu vermeiden, sollten Sie sich an bestimmte Regeln halten.
München – Bella Italia lockt jedes Jahr Millionen Touristen. Laut Deutscher Tourismusanalyse belegt das Land Platz zwei im Ranking der beliebtesten europäischen Reiseziele. Doch wer die versteckten Fallstricke des dolce vita nicht kennt, tappt schnell ins Fettnäpfchen. Denn hier gilt wie überall auf der Welt: anderes Land, andere Sitten. Wenn Sie also in Ihrem nächsten Italien-Urlaub keine argwöhnischen Blicke kassieren wollen, sollten Sie unbedingt auf folgende zehn Dinge achten.
1. Im Italien-Urlaub in auswärts essen – Geduld ist gefragt
In Deutschland kein Problem, in Italien dafür ein Unding: In ein Lokal oder Restaurant gehen und nicht warten, bis man platziert wird. Stattdessen sollte im Italien-Urlaub stets auf einen Kellner gewartet werden, der die Gäste an einen freien Tisch geleitet. Alles andere gilt als unhöflich und wird vor allem von Einheimischen nicht gern gesehen.
2. Kaffeekultur im Italien Urlaub – Cappuccino gibts nur zum Frühstück
Für zwölf Prozent der Italiener ist es ein No-Go, nachmittags einen Cappuccino zu bestellen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Lernplattform Preply, bei der Menschen mit Wohnsitz in Italien befragt wurden. Der Cappuccino gehört traditionell zum Frühstück und wird meist bis 11 Uhr getrunken. Danach gibt es nur noch Espresso.
3. Vorsicht beim Bestellen – keine Spaghetti Bolognese im Italien-Urlaub
Viele wissen bereits, dass die Spaghetti Bolognese kein italienisches Gericht ist. Stattdessen handelt es sich um eine deutsche Abwandlung von Pasta al ragù, also normale Nudeln mit Fleischsoße. Im Italien-Urlaub sollten Touristen also nicht erwarten, das Gericht auf der Speisekarte zu finden. Stattdessen lieber andere Pasta bestellen, die schmeckt mit Sicherheit auch.
4. Löffel weg beim Essen – damit fallen Sie im Italien-Urlaub auf
Apropos Pasta: Während es in anderen Ländern völlig normal ist, Spaghetti oder Bandnudeln mit Gabel und Löffel zu essen, gilt das in Italien als schlechte Tischsitte. Wenn Touristen im Italien-Urlaub also nicht negativ auffallen wollen, sollten sie ihre Nudeln einfach mit der Gabel auf dem Teller aufdrehen, ohne dabei den Löffel zu benutzen.
5. Für den Italien-Urlaub merken – Abendessen gibts nur am Abend
Ebenso fallen Touristen den Italienern negativ auf, wenn sie außerhalb der normalen Essenszeiten – Mittagessen zwischen 12 und 14 Uhr, Abendessen zwischen 20 und 22 Uhr – in ein Restaurant gehen. Wenn also jemand um 16 Uhr beim Essen zu sehen ist, dann handelt es sich dabei mit großer Sicherheit um einen unwissenden Italien-Urlauber.
So wurde die Umfrage durchgeführt
Die repräsentative Umfrage wurde durch ein unabhängiges Marktforschungsinstitut im Auftrag der Lernplattform Preply durchgeführt. Dafür wurden 1003 Männer und Frauen ab 16 Jahren mit Wohnsitz in Italien befragt. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 5. und 9. April 2024.Übersetzt aus dem Italienischen lautete die konkrete Frage: Welches Verhalten von Touristen stört Sie besonders? Die Teilnehmer durften bis zu drei Antworten auswählen.
6. Im Italien-Urlaub wird italienisch gegessen – sonst kassieren Sie böse Blicke
In der Umfrage der Lernplattform Preply gaben zudem 19 Prozent der Befragten an, dass es sie stört, wenn Touristen in Italien keine typisch italienischen Gerichte bestellen – ganz nach dem Motto: Warum dann überhaupt Urlaub hier machen? Nach Möglichkeit sollte im Restaurant statt Wiener Schnitzel also Pizza oder Pasta bestellt werden.
7. Nett gemeint, aber kein Muss – Trinkgeld geben im Italien-Urlaub
In Italien ist es normalerweise üblich, kein Trinkgeld zu geben. Laut dem Portal 22 Places gibt es dafür dascoperto, eine Tischgebühr von drei bis fünf Euro pro Person, die Restaurantbesucher automatisch zahlen und auch auf dem Beleg steht. Trotzdem wird im Gegensatz zu anderen Ländern wie Japan Trinkgeld gerne gesehen. Ist aber natürlich kein Muss.
8. Steckt den Selfiestick weg – gutes Benehmen im Italien-Urlaub
Ganze 69 Prozent der Italiener haben in der repräsentativen Umfrage von Preply angegeben, von Touristen genervt zu sein, die sich an Gedenkstätten respektlos verhalten. Diese sind kein Ort für fröhliche Selfies. Direkt dahinter stehen rund 24 Prozent, die es nicht leiden können, wenn Italien-Urlauber laut sind und ihren Müll hinterlassen.
9. Smalltalk im Italien-Urlaub – dann lieber den Mund halten
Laut der Umfrage der Lernplattform Preply gehört Smalltalk nicht zu den Dingen, die Italiener gerne machen. Rund zehn Prozent der Befragten gaben an, dass es sie stört, wenn Touristen im Italien-Urlaub dauernd oberflächliche Gespräche führen wollen. Stattdessen bevorzugen Einheimische tiefere, authentische und relevante Themen.
10. Vor dem Italien-Urlaub – Italienisch lernen gehört auf die Packliste
Des Weiteren sind zwölf Prozent der Befragten genervt, wenn sie in einer Fremdsprache angesprochen werden. Fünf Prozent würden sich dagegen wünschen, dass die Touristen zumindest „Hallo“ und „Danke“ auf Italienisch sagen. Vor dem nächsten Italien-Urlaub ist also Lernen angesagt. Schließlich gehört das zur guten Sitte.
Das sind die Ergebnisse der Umfrage zusammengefasst:
- Respektlosigkeit gegenüber Gedenkstätten (69 Prozent)
- Lärm und Hinterlassen von Müll (24 Prozent)
- Bestellen von ausländischen Gerichten (18 Prozent)
- Bestellen von Cappuccino nach 12 Uhr (zwölf Prozent)
- Einheimische in einer Fremdsprache ansprechen (zwölf Prozent)
- Dauernder Smalltalk (zehn Prozent)
- Nicht warten, bis sie platziert werden (sieben Prozent)
- Nicht einmal Hallo oder Danke auf Italienisch können (fünf Prozent)
Leider ist es keine Seltenheit, dass Touristen im Urlaub mangelnde Manieren zeigen. Manchmal geht es sogar so weit, dass sich die lokale Regierung gezwungen sieht, Maßnahmen einzuleiten. Ein Beispiel dafür ist das Zutrittsverbot für die Geisha-Viertel in der japanischen Stadt Kyoto, nachdem sich Touristen respektlos gegenüber den Künstlerinnen verhalten hatten. In Venedig werden Bußgelder dafür verhängt, oberkörperfrei herumzulaufen und in den Kanälen zu schwimmen. (cln)